Als Vegans of Rosenheim haben wir am 18. Juni 2024 einen offenen Brief an den Oberbürgermeister Andreas März gesendet, um für mehr Zusammenhalt zwischen Veganer:innen und Nicht-Veganer:innen zu werben. Dazu haben wir dem Stadtrat auch Bier geschenkt!

Hier ist unser offener Brief:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,


wir haben häufig das Gefühl, als gäbe es zwei Seiten: Veganer und Nicht-Veganer. Wir glauben aber, dass wir uns als Veganer und Veganerinnen nicht wirklich von allen anderen unterscheiden. Die meisten von uns sind nicht vegan geboren, einige machen auch noch Ausnahmen und unabhängig davon, macht uns auch mehr aus, als unsere Ernährungsform. Wir machen Sport oder entspannen, feiern oder saunieren, gehen ins Kino oder wandern, schauen Serien oder treffen Freunde, gehen in Restaurants oder gemütlich etwas trinken. Wir haben viel, was uns verbindet. Wir sollten also nicht von zwei Seiten ausgehen und die Diskussion über vegane Produkte miteinander anstatt gegeneinander führen. Um das zu zeigen, wollen wir Ihnen und dem Stadtrat Bier schenken!


Hier haben wir auf jeden Fall eine Gemeinsamkeit, denn Bier aus Bayern ist vegan!

Da auch alkoholfrei sicherlich nicht die schlechteste Wahl ist, sind auch zusätzliche Getränke dabei. Ein paar von uns würden dann vor der nächsten Stadtratssitzung am 27. Juni um 16:30 Uhr am Rathaus diese Getränke übergeben.


Mit dieser Aktion wollen wir erreichen, dass wir aufhören Gräben zu sehen, wo vielleicht gar keine sind und dass wir uns in Zukunft sachlich und nüchtern mit Veganismus und dessen Beitrag zu Tierwohl, Umweltschutz und Gesundheit auseinandersetzen können - auch wenn das mit dem “nüchtern” jetzt vielleicht etwas ironisch ist.


Um es noch zu betonen: Wir halten genauso wenig von einer Verbotskultur wie Sie. Am Ende soll jeder Mensch selbst entscheiden, wie er lebt. Das gelingt aber nur, wenn wir über Vor- und Nachteile aufklären und Mythen und unbegründete Ängste nicht zum Bestand dieser Entscheidung machen.


Wir sind zuversichtlich, dass uns das gelingen kann. Genau so, wie wir auch über die positiven Auswirkungen des Sports aufklären können, ohne davon auszugehen, dass die Aufforderung einer Fitness-Pflicht entsteht. Hierzu benötigen wir aber auch die Unterstützung aus der Politik, denn Parolen über angebliche “Zwangsveganisierung” oder “Fleischverbote” schaden nicht nur dem Veganismus, sondern auch der Diskussionskultur. 

Genauso appellieren wir auch an alle vegan-lebenden Menschen, nicht anzuprangern, sondern sich vielmehr daran zu erinnern, dass auch sie vor vermutlich nicht allzu langer Zeit noch tierische Produkte gegessen haben.


Wieder mehr zusammenzufinden, ist für uns auf jeden Fall Grund genug, gemeinsam anzustoßen!


Auf ein Rosenheim, in dem Tradition genauso ihren Platz hat wie auch moderne Ansätze!


Prost und freundliche Grüße,

Ihre Vegans of Rosenheim


PS: Sollte es Gesprächsbedarf geben, stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.


Und so sah die Übergabe am 27. Juni aus:

Vielen Dank an alle die vorbeigekommen sind!